Kingman

Kingman ist einer dieser Orte, deren Name wie Musik in den Ohren klingt und einen nostalgisch werden lässt. In der Tat weht hier der Hauch der Vergangenheit. Spuren der legendären Route 66, die durch Kingman führte, sind überall bis heute zu stehen und werden von den Einheimischen in Ehren gehalten.

Auf der einst so bedeutenden Mother Road Amerikas, die das historische Downtown durchquert, geht es heute beschaulich zu. Man findet jede Menge Ruhe, die Zeitzeugen aus dem 20. Jahrhundert zu erkunden, während zwei Blocks weiter südlich schwere Güterzüge vorbeidonnern.

Die viel befahrene Eisenbahnlinie erinnert an die Anfänge des Ortes im Jahr 1882, ohne die es Kingman vielleicht gar nicht gäbe. An einem hier befindlichen Nebengleis entstand zunächst eine kleine Siedlung, die in den darauffolgenden Jahren immer weiter anwuchs, nachdem in der Umgebung Gold und Silbervorkommen entdeckt wurden. Obwohl diese für die Wirtschaft der Region seit langem so unbedeutend sind wie die Route 66 für den Fernverkehr, wuchs Kingman in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter an und zählt heute mehr als 30.000 Einwohner.

Das hängt natürlich mit der touristischen Renaissance der Route 66 zusammen, aber auch mit der günstigen Lage der Stadt allgemein. Sie liegt in etwa auf halbem Weg zwischen Las Vegas und dem Grand Canyon in nordöstlicher sowie Phoenix in südöstlicher Richtung. Mancher Besucher macht hier Station. Denn auch die Umgebung hat einiges zu bieten, zum Beispiel mit dem Lake Mead National Recreation Area entlang der Schlucht des Colorado River. Und dann ist da noch die historische Goldgräberstadt Oatman, in der die Uhren vor langer Zeit stehengeblieben zu sein scheinen.

Da ist es durchaus möglich, dass man sich vertrödelt und einen extra Tag einlegt. Wie gut, dass Kingman mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants auf solche Fälle vorbereitet ist. Auch die Stadt hat noch einiges zu bieten.

Unweit des Bahnhofs erinnert der Kingman Locomotive Park an die goldenen Zeiten der Stadt als Eisenbahnhalt, in dem die nach Osten fahrenden Lokomotiven mit Wasser versorgt wurden. Die Dampflok mit der Nummer 3759 aus dem Jahr 1928 kann hier besichtigt werden. Über die Geschichte der Bahn, der Stadt und der Region informiert das direkt angrenzende Besucherzentrum, das in einem historischen Elektrizitätswerk untergebracht ist. Es beherbergt auch das Route 66 Museum sowie das Route 66 Electric Vehicle Museum, das Elektrofahrzeuge von 1909 bis zur Gegenwart zeigt.

Nicht weit entfernt befindet sich mit dem Mohave Museum of History and Arts eine weitere Sammlung von Exponaten aus der Geschichte der Region und Kunstwerken.