Moab

Wenn es so etwas wie eine Hauptstadt für Outdoor-Aktivitäten und Abenteuer gäbe, würde sich wahrscheinlich Moab mit diesem Titel schmücken können. Die Kleinstadt im Südosten Utahs ist nicht nur ein Mekka für Outdoor-Enthusiasten, sondern zugleich Ausgangspunkt für Entdeckungen in einer unvergleichlichen Landschaft mit einigen der schönsten Naturschutzgebiete der USA.

Wandern, Klettern, Mountainbiking, Rafting auf dem Colorado, Wandeln auf den Spuren der indianischen Ureinwohner oder – noch ein gutes Stück weiter zurück in der Zeit – der Saurier: Die Möglichkeiten die Moab und seine Umgebung bieten, sind so vielfältig, dass eine Entscheidung, welches Abenteuer man erleben möchte, nicht gerade einfach ist.

Und als wäre das nicht schon Herausforderung genug, wollen auch die berühmten Naturwunder vor den Toren der Stadt erkundet sein. Arches, Canyonlands und Dead Horse Point sind nur einen Steinwurf entfernt.

Jenseits der Parks, die in ihren Grenzen formidable Wanderwege beherbergen, wartet die rötlich-felsige Gegend mit vielen weiteren Trails auf. Negro Bill Canyon, Hunter Canyon oder die Fisher Towers sind einige der Ziele, deren Erkundung man ins Auge fassen sollte. Letztere liegen am Colorado River Scenic Byway, einer der landschaftlich herrlichen Straßen Utahs, die zu befahren puren Genuss bedeutet.

Flussabwärts lädt mit der Potash Road ein weiterer Scenic Byway vor den Toren Moabs zu bleibenden Erlebnissen ein. An dieser Straße laden schroffe Felswände namens Wall Street nicht nur zum Klettern ein. Hier befindet sich auch der Trailhead des Wanderwegs zum Corona Arch, einem der beeindruckendsten Naturbögen Utahs.

Wem es zu unsportlich ist, die Gegend bequem vom Auto aus zu entdecken, möchte vielleicht mit einem Mountainbike den Porcupine Rim, die Gemini Bridges oder den Bartlett Wash „erfahren“. In Moab kann man buchstäblich an jeder Ecke Mountainbikes ausleihen.

Oder kleine Allradfahrzeuge, mit denen sich auf einem der so genannten ATV Trails das schroffe Terrain ungleich rasanter durchqueren lässt. Wie wäre es mit einer Offroad-Safari in Hells Revenge östlich der Stadt oder dem Gold Bar Rim in der entgegengesetzten Richtung? Möchte man das nicht auf eigene Faust wagen, hält Moab – wie könnte es anders sein – auch hierfür mehr als nur einen Guide bereit.

Und wenn die Adrenalin-Skala dann immer noch Luft nach oben hat, stürzt man sich mit einem Floß in die Fluten von Colorado und Green River. Mit Stromschnellen bis zur Klasse IV bleibt garantiert kein Auge trocken. Ganz zu schweigen vom ganzen Rest des Körpers. Insbesondere Cataract Canyon und Desolation Canyon versprechen ein Abenteuer, an das man sich immer wieder erinnern wird.

Und Moab wäre nicht Moab, wenn man nicht auch im Winter etwas im Schnee unternehmen könnte. Ja, hier gibt es auch Schnee und damit jede Menge Winterspaß, und zwar in den La Sal Mountains östlich der Stadt. Das kleine Gebirge an der Grenze zu Colorado verspricht aber auch im Sommer erfrischende Abkühlung. Während sich die Wüste ringsum enorm aufheizt, bleiben die Temperaturen in den höheren Lagen angenehm.

Seit seiner Gründung 1878 erlebte Moab eine wechselvolle Geschichte. Zunächst als Bergbauort, in dessen Umgebung Uran gefördert wurde, dann als Drehort bekannter Western bis hin zum Hotspot in der Tourismus-Wirtschaft.

Vor allem Letzteres prägte die Stadt nachhaltig und bescherte ihr nicht nur zahlreiche Hotels und Motels, sondern Restaurants, Outfitter, Verleiher und viele andere auf die Besucher zugeschnittene Dienstleistungen. Wenn im Sommerhalbjahr Touristenströme die Straßen von Moab regelrecht fluten, legt die Zahl ihrer Bewohner deutlich zu.

Der Name Moab ist übrigens biblischen Ursprungs und bedeutet soviel wie das Gelobte Land. Angesichts der traumhaften Umgebung und der vielen Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben, könnte die Namensgebung treffender kaum sein.