Cathedral Wash

Der Cathedral Wash ist eine recht kurze Schlucht in der Glen Canyon National Recreation Area. Sie ist teilweise so tief in den Sandstein unweit des Marble Canyon eingeschnitten, dass sich ein bemerkenswerter Slot Canyon ergibt. Ihn zu durchwandern, erfordert etwas Geschick im Navigieren, einige Klettereinlagen und verspricht zahlreiche schöne Fotomotive.

 

Vom Trailhead an der Lees Ferry Road folgt man dem gewöhnlich trockenen Kiesbett des Cathedral Wash in nordöstlicher Richtung. Zunächst noch recht unspektakulär, dauert es nicht lange, bis sich der Wash immer tiefer in die Umgebung einschneidet. Schon nach ein paar Minuten beginnt an einem so genannten Dryfall der spannendste Teil der Canyons.

Hier geht es abrupt mehrere Meter in die Tiefe, und von dort windet sich die Schlucht dann zwischen hoch aufragenden Felswänden in bester Slot-Canyon-Manier. Der Dryfall selbst ist aufgrund seiner beachtlichen Höhe unüberwindlich. Er lässt sich mit etwas Geschick in der Routenfindung jedoch kletternd umgehen, ohne dass es besonderer Hilfsmittel bedürfte.

Im weiteren Verlauf steht nicht selten Wasser am Grund der Schlucht. Vorsprünge an den Felswänden eignen sich gut, um diese Passagen zu meiden. Nicht selten erweisen sich diese Routen aber früher oder später als Sackgasse, so dass es heißt: Umkehren und einen alternativen Weg finden.

Es ist letztlich die Suche nach dem geeigneten Pfad und das Erfolgserlebnis, wenn man ihn  gefunden und gemeistert hat, was den Cathedral Wash so interessant macht. Wobei auch der Anblick der von der Kraft des Wassers geformten Wände nicht zu verachten ist. Immer wieder schießen hier Flutwellen hindurch, weshalb man den Canyon bei Regenwetter meiden sollte.

Ist der engste Teil des Washs passiert, hört man in einiger Entfernung schon das mächtige Tosen des Colorado River, der sich hier durch Stromschnellen seinen Weg bahnt. Die Hindernisse im Wasser, die den Fluss in einen durchaus reißenden Strom verwandeln, stammen aus dem Cathedral Wash.

Doch es liegen noch unzählige mächtige Felsblöcke in der Schlucht, so dass man auf dem letzten Stück bis zum Colorado River noch einige Kletterpartien absolvieren wird. Dabei ist nochmals Geschick gefragt, um einen geeigneten Weg zu finden. Manche der Felsbrocken sind groß wie ein ganzes Haus.

Das Ufer des Colorado bietet sich dann hervorragend für eine Verschnaufpause an. Hier befindet man sich übrigens bereits im Marble Canyon auf dem Territorium des Grand Canyon Nationalparks.

Der Rückweg erfolgt schließlich auf gleichem Weg, wobei es nun die beste Route erneut zu finden gilt. Für die insgesamt knapp fünf Kilometer lange Wanderung sollte man zwei bis drei Stunden einplanen.

Die Tour bietet eine intensive Mischung aus Wanderung und Naturerlebnis. Ein großer Vorteil ist, dass sich der Trailhead direkt mit dem Auto auf einer geteerten Straße erreichen lässt. Dies ist ein Pluspunkt, mit dem viele andere Slot Canyons nicht aufwarten können.