Black Canyon

Mitten in der Bergwelt des westlichen Colorado findet sich mit dem Black Canyon of the Gunnison ein Juwel, das die Natur in Millionen Jahren geschaffen hat. Der Gunnison River hat sich hier tief ins Gelände gegraben und eine bizarre Landschaft geformt, die ihresgleichen sucht. Grund genug, die Region als Nationalpark zu schützen. Besucher erwarteten spektakuläre Anblicke und Aussichten.

Kernstück des Parks ist die Schlucht, die teils so schmal ist, dass so gut wie kein Tageslicht in sie vordringt. Der Canyon bleibt fast immer im Schatten und wirkt daher schwarz. Dieser Umstand verlieh dem Park seinen Namen. und nicht etwa – wie viele denken – die Farbe der Felsen im Nationalpark. Obwohl das gar nicht so abwegig wäre, denn auch das bizarr geformte Gestein wirkt wie schwarzer Schiefer.

Schon von weitem hört man das mächtige Tosen des Gunnison River, der hier eine schier unbändige Kraft zu entfalten scheint. Verglichen mit dem gemächlich fließenden Colorado River, ist der Gunnison in der Tat ein wildes Gewässer. Durch die Enge der Schlucht, gepaart mit einem hohen Gefälle, kann das Wasser hier seine unbändige Kraft immerwährend entfalten.

Was dies zu bewirken vermag, sieht man an den tiefen Spuren, die er in den Felsen hinterlassen hat. Und auch in Zukunft hinterlassen wird, denn ganz allmählich schneidet sich der Fluss immer tiefer in das Gestein hinein. Und das, obwohl auch der Gunnison vieles von seiner ursprünglichen Ungezähmtheit eingebüßt hat. Oberhalb des Nationalparks wurde er aufgestaut. Der so entstandene See zieht heute als Curecanti National Recreation Area Erholungssuchende in seinen Bann.

Ähnlich wie beim Grand Canyon, gibt es auch am Black Canyon einen South Rim und einen North Rim. Beide sind nicht miteinander verbunden und nur über einen großen Umweg zu erreichen. Und auch hier ist der South Rim touristisch mehr erschlossen und deutlich stärker besucht als sein Gegenstück auf der anderen Seite der Schlucht.

Für Besucher am interessantesten ist die Erschließungsstraße, die sich durch den südlichen Teil des Nationalparks windet. Der Scenic Drive führt durch teils enge Haarnadelkurven direkt oberhalb der Schlucht zu Aussichtspunkten, die imposante Blicke in den Canyon erlauben. Derer gibt es insgesamt zwölf Stück. Der populärste und somit am stärksten frequentierte ist Gunnison Point direkt am Besucherzentrum.

Eine spannende Ergänzung ist die East Portal Road. Sie zweigt in Höhe der Eingangsstation am South Rim vom Rim Drive ab und windet sich steilen Haarnadelkurven in die Schlucht hinab. Für Normalbesucher ist die Tour die einzige Möglichkeit, in den Camyon zu gelangen.

Ambitionierte und konditionsstarke Wanderer können auf einer von mehreren Routen auch zum Grund des Black Canyon of the Gunnison hinabsteigen, benörigen für das waghalsige Abenteuer aber ein Permit des Nationalparks.

Die Gegend ist seit 1999 ein Nationalpark. Wie viele andere Schutzgebiete in den USA auch, war er zuvor ein National Monument. Als solches stand es bereits seit 1933 unter dem Schutz des Staates.