Zion

Der Zion Nationalpark schützt ein ganz besonderes Stück Natur. Im Südwesten Utahs an der Nahtstelle von Colorado Plateau, Großem Becken und Mojave-Wüste gelegen, weist dieses Gebiet nicht nur eine Vielzahl geologischer Besonderheiten auf, sondern auch unterschiedliche Vegetationszonen, was eine ungewöhnlich mannigfaltige Flora und Fauna ermöglicht. Mit rund 900 bestätigten Tier- und Pflanzenarten gilt Zion als artenreichstes Gebiet der USA. Kernstück des Parks ist der vom Virgin River durchflossene Zion Canyon.

Zion ist einer der ältesten und zugleich beliebtesten Nationalparks der USA. Bereits zehn Jahre nach seiner Gründung als Mukuntuweap National Monument wurde das Gebiet im Jahr 1919 zum Nationalpark umgewidmet. Seit 1937 gehören die westlich gelegenen Colob Canyons zum Park.

Mittlerweile pilgern alljährlich rund 4,5 Millionen Menschen in den Park, um dieses beeindruckende Stück Natur auf sich wirken zu lassen. Die wichtigen Attraktionen muss man sich daher zwangsläufig mit anderen Besuchen teilen. Jedenfalls zur Hauptreisezeit ist nicht viel davon zu merken, was das Wort Zion bedeutet: Es stammt aus dem Hebräischen und steht sinngemäß für „Ort des Friedens und der Erholung“.

Aber keine Bange: Man wird fündig. Doch bevor es soweit ist, begibt man sich erstmal auf Parkplatzsuche am Besucherzentrum und reiht sich in die Schlange all derer, die auf einen Platz im nächsten Shuttle-Bus warten, der verschiedene Haltepunkte im Canyon ansteuert. Denn der Scenic Drive ist nördlich von der Kreuzung mit Utah Highway 9 von Frühjahr bis Herbst für den allgemeinen Besucherverkehr gesperrt. Auf diese Weise hat sich die Verkehrsbelastung und die Luftqualität im Tal deutlich verbessert.

Auch wenn die Anfahrt zu den Highlights im Canyon damit etwas weniger flexibel ist und man mitunter warten muss, entschädigen die Erlebnisse und Eindrücke, die der Zion Nationalpark bereithält, doppelt und dreifach. Und davon gibt es jede Menge.

Anstrengend, aber unvergesslich ist zum Beispiel eine Wanderung auf den Gipfel von Angels Landing, einen 1765 Meter hohen Berg, der sich monumental aus dem Tal erhebt. Bei dem Aufstieg gilt es fast 500 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Das letzte Stück führt entlang steil abfallender Klippen und ist nur durch eine Kette zum Festhalten gesichert. Das ist definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Von der Spitze bietet sich schließlich ein einmaliges Panorama über den ganzen Canyon.

Ein weiteres Erlebnis ist eine Wanderung zu den Narrows im Nordosten des Parks. Hier hat der Virgin River sich eine tiefe Schlucht durch den Fels gebahnt. Der Weg hierhin führt durch die Fluten des Flusses. Vor allem in der Sommerhitze verspricht diese Wanderung eine gewisse Erfrischung. Insgesamt verfügt Zion über rund 240 Kilometer Wanderwege.

Folgt man dem Scenic Drive in östlicher Richtung, der sich in steilen Serpentinen aus dem Tal herauswindet und den Zion-Mount-Carmel-Tunnel passiert, gelangt man nach einer kurzen Wanderung zum Canyon Overlook, einem weiteren beliebten Aussichtspunkt.

In diesen Bereichen trifft man auch auf die meisten Besucher des Parks. Wer es ruhiger mag, findet mit den Kolob Canyons unweit von Cedar City eine Alternative. Weniger besucht ist auch die Gegend der Kolob Terrace. Von den dort befindlichen Left Fork und Right Fork Trailheads gelangt man zu der Sehenswürdigkeit Subway, einem röhrenartigen Canyon, dessen Form an einen U-Bahn-Tunnel erinnert. Die Wanderung dorthin ist allerdings nur mit einem Permit erlaubt. Die Zahl der täglichen Besucher ist begrenzt. Die Permits werden verlost bzw. etwaige Restbestände an Walk-Ins vergeben.