Monument Valley

Wer kennt ihn nicht, den spektakulären Blick durch die rötlich scheinende Weite, aus der sich majestätisch Sansteinmonolithen hunderte Meter in den Himmel recken – Monument Valley ist ein weiterer dieser Sehnsuchtsorte im Südwesten der USA, die man besucht und gefühlt haben muss. Genau hier, an der Grenzlinie zwischen Arizona und Utah, befindet sich der Mittelpunkt des Grand Circle, gewissermaßen das Herz des Wilden Westens.

Als Kulisse zahlreicher Western gilt das Gebiet als Inbegriff für Freiheit und Abenteuer, aber auch als Schauplatz der oft blutigen Konflikte zwischen den weißen Eroberern und der nativen Bevölkerung. Letztere erhielten vermeintlich wertloses Land als Reservate zugewiesen.

Aus Sicht der rund 300 Navajo, die das Monument Valley heute besiedeln, dürfte es sich hier jedoch um einen Glücksfall gehandelt haben. Denn das Tal ist Teil eines Reservats und wird von den Navajo touristisch vermarktet. Daher handelt es sich bei Monument Valley auch nicht um einen Nationalpark, sondern um einen Tribal Park, welcher allerdings bezüglich touristischer Anziehungskraft und landschaftlicher Einzigart einem Nationalpark durchaus in nichts nachsteht.

Und so strömen Besucher aus aller Welt in Scharen zum Besucherzentrum, von dem man ein herrliches Panorama über die Ebene mit ihren drei charakteristischen Sandstein-Monlithen West Mitten Butte, East Mitten Butte und Merrick Butte genießt, die bis zu 300 Meter aus dem Tal emporragen.

Zu Fuß lässt sich auf dem Wildcat Trail die unbeschreibliche Landschaft erleben. Der Wanderweg führt vom Besucherzentrum einmal rund um die West Mitten Butte. Es ist der einzige Trail innerhalb des Parks, den man ohne einheimischen Guide absolvieren kann. Und das lohnt sich durchaus. Denn auf dem knapp sieben Kilometer langen Rundweg erlebt man die drei Spektakulären Butten aus völlig anderem Blickwinkel.

Die verbleibende Möglichkeit, die märchenhafte Landschaft auf eigene Faust zu erkunden, ist auf einem 27 Kilometer langen Scenic Drive. Die Staubpiste beginnt am Besucherzentrum und führt in die Weiten des Monument Valley; die Fahrt dauert etwa zwei bis drei Stunden. Auch hier verpflichten sich die Besucher ausdrücklich, auf dem Weg zu bleiben und Erkundungen des Hinterlands zu unterlassen.

Dass Besucher sich nicht außerhalb der extra ausgewiesenen Bereiche aufhalten, hat seinen Grund einmal darin, dass die Einheimischen hier zu Hause sind. Zum anderen sind viele Orte wie die markanten Butten den Navajo heilig. Sie sollen auf diese Weise geschützt werden. Andere Teile des Tals wie Mystery Valley und Hunts Mesa dürfen deshalb nur im Rahmen einer von einem Navajo geführten Tour besucht werden.

Natürlich ist das Monument Valley weit mehr als der Tribal Park im Herzen des Tals. Die spektakuläre Landschaft reicht bis weit nach Utah und Arizona hinein und lässt sich auch erleben, wenn man nicht bereit ist, den Parkeintritt zu entrichten.

So ist bereits die Fahrt auf U.S. Highway 163 durch den nördlichen Bereich des Monument Valley auf dem Weg von oder nach Mexican Hat ein unvergessliches Erlebnis.