Green River

Bedeutende Raststation mitten im Nirgendwo

Green River ist eine dieser Städte, wie man sie sich im Wilden Westen so vorstellt. Eine breite Hauptstraße mitten im Nirgendwo, gesäumt von ein paar Häusern, die ihre Glanzzeit längst hinter sich gelassen haben. Dazu einige Tankstellen, Motels und Diners und ein paar Nebenstraßen, in denen sich Postamt, Bahnhof und Verwaltung befinden.

Nichts besonderes, mag man sich denken. Doch Green River ist durchaus ein Name, den man sich merken sollte. Was im Jahr 1876 mit der Einrichtung einer Fähre über den gleichnamigen Fluss begann, ist heute mit seinen rund 1.000 Einwohnern die wichtigste Stadt weit und breit. Das unterstreicht einerseits die Tatsache, dass Green River einer von nur vier Haltepunkten des Amtrak-Fernzuges California Zephyr in Utah ist. Andererseits verdankt der Ort seine Bedeutung der günstigen Lage an der Interstae 70. Viele Durchreisende machen hier Station.

Das betrifft auch jene, die vom Capitol Reef Nationalpark den kürzesten Weg zum Arches Nationalpark nehmen. Weniger stark frequentiert als die angesagte Stadt Moab, kann man in Green River in der Regel deutlich günstiger übernachten. Und von hier bis zum Eingang von Arches sind es nur 45 Meilen bzw. 45 Minuten Fahrzeit.

Was Green River außerdem noch interessant macht: Der Ort ist die nächstgelegene Ansiedlung zur San Rafael Swell. Die keine 20 Meilen westlich beginnende Region voller beeindruckender Formationen ist ein ausgewiesenes Paradies für Outdoor-Aktivitäten.

An Sehenswürdigkeiten in der Stadt selbst sind das John Wesley Powell River History Museum direkt am östlichen Ufer sowie der Green River State Park auf der gegenüberliegenden Flussseite zu nennen. Das Museum widmet sich dem Leben und Wirken des Entdeckers John Wesley Powell, dem eine bedeutende Rolle bei der Erkundung des amerikanischen Westens zugeschrieben wird. Besonders stolz sind sie auf den Kurzfilm The Great Unknown, der im Museum gezeigt wird. Er zeichnet Powells Erkundung des Green River und des Colorado im Jahr 1869 nach.

Der State Park lädt zum Erholen, Angeln und Golfspielen sowie Campen ein, ist jedoch touristisch nicht weiter interessant. Außer vielleicht der Tatsache, dass man hier Bootstouren auf dem Green River beginnen kann, die dann durch beeindruckende Canyonlandschaften der Region führen.

Green River in Utah
Die Hauptstraße in Green River

Drei Flussbiegungen südlich befindet sich mit dem Crystal Geyser eine geologische Besonderheit – ein Kaltwassergeysir. Mineralienreiches Wasser schießt in unregelmäßigen Abständen aus der Quelle in die Höhe und ergießt sich zum Green River hin. Dabei entstanden orange leuchtende Kalksteinterrassen, die im Abendrot besonders schön anzuschauen sind.

Der Geysir entstand zwar durch menschliches Zutun, als man auf der Suche nach Erdöl eine Bohrung durchführte und dabei statt des erhofften Ölvorkommens auf eine Kohlendioxidblase traf. Diese Art der Entstehung tut der periodisch vor sich hinsprudelnden Wasserquelle jedoch keinen Abbruch. Weltweit sind nur rund drei Handvoll solcher Geysire dokumentiert, was diesen Ort dann sogar zu etwas ganz Besonderem werden lässt.

Green River ist außerdem bekannt für seinen Melonenanbau. Die Einheimischen sagen, sie würden die besten Melonen der Welt erzeugen. Ob dem so ist, davon kann man sich bei den alljährlich im September gefeierten Melon Days selbst ein Bild machen.

Green River Fakten & Infos

 

Gegründet: 1876
Stadt seit: 1906
Einwohner: 850
Fläche: 71 km²
Website der Stadt: www.greenriverutah.com

Nach oben scrollen