Die Four Corners Region, also das Gebiet, in welchem die Bundesstaaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah aneinanderstoßen, zählt zu den geschichtsträchtigsten Gegenden der USA. An unzähligen Orten begegnet man hier Spuren, die die Ureinwohner der Nachwelt hinterließen.
Ihre Nachfahren, die als Angehörige verschiedener Indianerstämme in diesem Landstrich bis heute leben, bewahren althergebrachte Traditionen und bieten somit Geschichte zum Anfassen und Erleben. Wer sich für die Kulturgeschichte des nordamerikanischen Kontinents interessiert, ist nirgends besser aufgehoben als hier.
Highlights
Absolute Höhepunkte dieser Region sind neben dem Nationalpark Mesa Verde der Chaco Culture National Historical Park und die Aztec Ruins. Diese drei Orte sind kulturhistorisch so bedeutsam, dass sie von der Unesco als Weltkulturerbestätten gewürdigt wurden. Mit gut erhaltenen Ruinen gewaltiger Ausmaße gilt der Chaco Canyon als Mittelpunkt der Chaco-Kultur, und bis heute wurde nirgends in den USA Vergleichbares gefunden.
Ebenfalls ehrfurchtgebietend sind die Cliff Dwellings der Mesa Verde. Die damaligen Bewohner haben in schwindelerregender Höhe ihre Behausungen wie Schwalbennester in Felsspalten eingepasst. Eine Leistung, die einem gehörigen Respekt abverlangt.
Nicht als Welterbe gewürdigt, aber nicht weniger beeindruckend sind der Canyon de Chelly und das Hovenweep National Monument. Auch dort findet man bemerkenswerte Ansammlungen von prähistorischen Bauwerken, die die hohen technischen Fertigkeiten ihrer Erbauer beweisen. Gleiches gilt für das Navajo National Monument mit seinen drei Cliff Dwellings, das benachbarte Bears Ears National Monument oder den Chimney Rock, wo die Ureinwohner auf der Höhe eines Bergkamms siedelten.
Und das vielleicht beste ist, dass an all diesen Orten Mutter Natur mit ihren atemberaubenden Landschaften immer einen perfekten Hintergrund inszeniert. Zum Beispiel mit beachtlichen Schluchten, was schon die Namen Chaco Canyon, Canyon de Chelly oder Canyons of the Ancients erahnen lassen. Oder mit markanten Formationen wie dem Shiprock, einer weithin sichtbaren Landmarke in Gestalt eines geflügelten Wesens, das in der indianischen Mythologie eine bedeutende Rolle spielt.
Ganz zu schweigen von weniger bekannten Orten, die an Schönheit kaum zu übertreffen sind, allen voran die umwerfenden Bisti Badlands. Und schließlich ist da noch das unvergleichliche Monument Valley, das sich nur einen Steinwurf westlich der Four Corners befindet.
Apropos Four Corners: Nicht zu vergessen ist das Four Corners Monument, wenn es um Highlights geht, die die Geschichte dieser Region widerspiegeln. Denn die Grenzziehung zwischen den vier anliegenden Bundesstaaten gehört ja auch irgendwie zur Historie, die an diesem speziellen Ort in besonderer Weise erlebbar ist. Zumal dieser markante Grenzort das Kuriosum bietet, sich gleichzeitig in vier Staaten aufzuhalten.
So gelangt man hin
Die Four Corners Region lässt sich gut mit einem Besuch des Grand Canyon verbinden. Während die meisten den Grand Canyon verlassen und ihre Reise nach Norden in Richtung der berühmten Nationalparks in Utah fortsetzen, bietet es sich an, über U.S. Highway 160, der übrigens direkt zum Four Corners Monument führt, nach Osten zu reisen.
Von Norden aus Utah kommend, erreicht man die Four Corners Region über die U.S. Highways 191 und 491. Auf diese Weise lässt sich diese geschichtlich wertvolle Region auch sehr gut in eine Rundreise einfügen:
Grand Canyon – Monument Valley – Four Corners Region – Utahs Nationalparks
Städte in der Region
Die wichtigsten Städte in der Four Corners Region, die sich zugleich als Basislager anbieten, sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Blanding, Utah
Blanding ist die größte Stadt im San Juan County im Südosten Utahs. In der Nähe befinden sich unter anderem das Bears Ears und das Natural Bridges National Monument
Cortez, Colorado
Cortez liegt zu Füßen des Mesa Verde Nationalparks und unweit der Canyons of the Ancients sowie des Hovenweep National Monuments.
Durango, Colorado
Durango, die bedeutendste Stadt im Südwesten Colorados, liegt zwischen Aztec Ruins im Süden, Mesa Verde im Westen und Chimney Rock im Osten.
Farmington, New Mexico
Farmington ist die wichtigste Stadt der Four-Corners-Region. Von hier geht es zum Chaco Canyon, den Aztec Ruins oder zum Shiprock.
Wieviel Zeit man einplanen sollte
Wie lange man sich in der Four Corners Region aufhalten kann oder sollte, das lässt sich natürlich nicht sagen. Hier könnte man gut und gerne einen kompletten Urlaub verbringen, beim nächsten Mal wiederkommen und dann abermals Neues entdecken. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, dass man für einen allgemeinen ersten Überblick drei bis vier Tage veranschlagen sollte. Allein für die Mesa Verde, den Canyon de Chelly und den Chaco Canyon lohnt es sich, jeweils einen vollen Tag einzuplanen.
Optimal ist es, die Region auf dem Trail of the Ancients National Scenic Byway zu erkunden. Dieser rund 650 Kilometer lange Rundkurs berührt die wesentlichen Höhepunkte der Four Corners Area.
Beste Zeit zum Reisen
Die Region ist ein ideales Reiseziel für das ganze Jahr. Frühjahr und Herbst sind die besten Zeiten, um die Gegend zu erkunden. Im Sommer ist es nicht nur sehr heiß, sondern es ist Ferien- und somit Hauptreisezeit, so dass hier spürbar mehr los ist.
Im Winter genießt man dagegen ein Maximum an Ruhe, wobei touristische Einrichtungen teilweise eingeschränkt arbeiten oder geschlossen sind.