Colorado River Scenic Byway
Drei touristische Routen in einer
Während Einwohner der Region um Moab den Utah Highway 128 als Abkürzung für Fahrten in Richtung Grand Junction schätzen, punktet die Straße bei Besuchern mit ihrem landschaftlichen Reiz. Der Staat hat die Strecke, die weitgehend dem Verlauf des Colorado River folgt, denn auch in ihr Scenic-Byway-Programm aufgenommen. Den Colorado River Scenic Byway sollte man sich definitiv nicht entgehen lassen.
Die Straße beginnt direkt nördlich von Moab. Sie zweigt nahe der Brücke des U.S. Highway 191 über den Colorado River nach Osten ab und folgt dem Fluss. Zunächst direkt am Wasser, nur durch eine Leitplanke von den Fluten getrennt, später mehr oder weniger nah dem Fluss folgend.
Entlang der Strecke gibt es eine Reihe von Parkmöglichkeiten. Von hier aus kann man auf einem der vielen Trails durch das Hinterland wandern oder mit dem Mountainbike durchstarten.
Bemerkenswerte Wanderwege sind etwa jener zur Morning Glory Natural Bridge, dem immerhin sechstgrößten Naturbogen der USA, oder der Trail zu den markanten Fisher Towers. Die herrliche Szenerie lädt auf jeden Fall dazu ein, etwas mehr Zeit zu verbringen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Picknick am Fluss? Orte wie der Sandy Beach laden zu einer beschaulichen Pause ein. An einem heißen Sommertag ist bei der Gelegenheit ein Bad in den Fluten des Colorado River eine Verlockung. Dabei kann man dann auch trefflich die vorbeirauschenden Flöße und Boote beobachten.
Der Colorado River bietet in diesem Bereich einen sehr beliebten Abschnitt zum River Rafting. Mit etwas mehr Zeit lässt sich auf diese Weise die Tour auf dem Scenic Byway erlebnisreich abrunden. In Moab bieten lokale Guides entsprechende Rafting-Fahrten an.
Oder man bleibt gleich eine ganze Nacht. Zwischen dem Highway und dem Colorado River sind mehrere Campingplätze angelegt.
Doch selbst wer es eilig hat und einfach nur auf dem makellosen Asphaltband durchfährt, bekommt von Mutter Natur ein Landschaftserlebnis erster Güte serviert. Die Strecke, die einen Teil des Dinosaur Diamond Prehistoric Highway bildet, gilt nicht umsonst als dessen schönster Abschnitt.
Nicht zuletzt gehört die Straße zum La Sal Mountain Loop. Dort lohnt sich – zumindest – ein Abstecher zu dem Castle Valley mit seinen Formationen, die unweigerlich an das Monument Valley erinnern. Damit ist der Colorado River Scenic Byways gleich drei touristische Routen in einer.
Der Colorado River Scenic Byway, den die Einheimischen einfach nur River Road nennen, ist insgesamt etwa 44 Meilen (71 km) lang. Das schönste Teilstück sind die ersten 30 Meilen (48 km). Dies entspricht in etwa dem Streckenverlauf von Moab bis zur Überquerung des Flusses in Höhe der historischen Dewey Bridge.
Die einstige stattliche Hängebrücke existiert seit einem verheerenden Waldbrand im Jahre 2008 leider nur noch in Ruinen. Bis die Flammen den hölzernen Aufbau der Brücke raubten, diente sie Wanderern und Radfahrern als Flussquerung. Viele Jahre zuvor verlief auf der extrem schmalen Brücke sogar der Highway.
Die verbleibenden 14 Meilen sind dann recht unspektakulär. Es herrscht sehr wenig Verkehr, und man kann die verbleibende Strecke nutzen, um die Myriade von Eindrücken auf dieser herrlichen Route nachwirken zu lassen.
Der Colorado River Scenic Byway endet schließlich unweit der Geisterstadt Cisco. Der Ort entstand in den 1880-er Jahren, weil hier Dampfloks der Denver and Rio Grande Western Railroad Wasser nachfüllen konnten. Sie entwickelte sich zum Umschlagsplatz für Vieh von den ausgedehnten Ranches der Gegend und profitierte vom Fund von Bodenschätzen. Mit dem Ende der Dampflok-Ära und dem Bau der Interstate 70 weiter nördlich ging Cisco dann allerdings rasch nieder.
Heute finden sich hier verstreut einige Ruinen. In ein paar Wohnhäusern leben noch einige Handvoll Einwohner. Im General Store des Ortes kann man sich in den Sommermonaten mit Notwendigem versorgen.