Historic Route 66

Eine Legende

Den Süden des Grand Circle quert eine der wohl berühmtesten Straßen der Welt – die historische Route 66. Bekannt als Mother Road, folgten ihr Millionen auf dem Weg in den Westen nach Kalifornien. Wie keine andere Straße steht die Main Street of America für Aufbruch und die Hoffnung auf eine gute Zukunft.

Auch wenn der Route 66 selbst keine solche beschieden war und sie im Laufe der Zeit durch mehrspurige Interstate Highways ersetzt wurde, erinnern noch heute Teilstücke an die Zeit, als eine Autotour noch eine echte Herausforderung war. Sie führen zu Orten, an denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. 

Auf diese Weise wird eine Fahrt zu einer echten Zeitreise. Und beschert der berühmten Straße dann doch noch eine gute Zukunft. Denn ihr Name ist in aller Munde, und die vielen Besucher, die Nostalgie pur auskosten wollen, bevölkern die Straße ganz wie in alten Zeiten. Jedenfalls das, was noch davon übrig ist.

In Arizona und New Mexico entspricht der Verlauf der historischen Route 66 weitgehend der Streckenführung der Interstate 40. Lediglich zwischen Seligman und Kingman nimmt die Autobahn einen kurzen Weg, während die historische Strecke einen großen nach Norden gerichteten Bogen beschreibt.

Hackberry General Store an der Route 66
Hackberry General Store an der Route 66

Dieser Abschnitt über die Ortschaften Truxton und Peach Springs gehört zusammen mit dem weiteren Verlauf von Kingman bis zur Staatsgrenze nach Kalifornien mit rund 160 Meilen zu den längsten sowie besterhaltenen und daher schönsten Teilstücken.

Ein besonderes Highlight, vielleicht sogar der beeindruckendste Ort im Verlauf der gesamten Strecke, ist das ehemalige Goldgräberstadtchen Oatman. Bevor es das gleiche Schicksal wie viele andere zu Zeiten des Goldrauschs errichteter Siedlungen ereilen konnte, setzte die Route-66-Nostalgie ein und bescherte Oatman einen ungeahnten Zulauf von Touristen.

Attraktion des 100-Seelen-Ortes, in dem die Zeit zu stehen scheint, sind die wild lebenden Esel, die das Geschehen auf der Main Street bestimmen und als heimliche Herrscher der Straße mehr als einmal am Tag den Verkehr zum Stillstand bringen.

Besonders stimmungsvoll ist es hier abends, wenn die Touristenmassen das Städtchen verlassen haben und die eingekehrte Ruhe Oatmans ursprünglichen Charme erfühlen lässt. Ganz ohne Kitsch und Neonreklame.

Das Kontrastprogramm dazu bieten Städte wie Kingman, Seligman, Williams oder Flagstaff. Entlang der historischen Route findet sich dort kaum ein Haus, an dem nicht ein leuchtendes Schild auf die legendäre Straße hinweist. Manchmal ist es auch ein ganzes Wandgemälde, das die berühmte Straße zum Motiv hat.

Williams
Route 66 in Williams

Fast scheint man sich hier überbieten zu wollen – größer, bunter, kitschiger. Doch das geht in Ordnung, denn genau das ist es, was einem dieses ganz nostalgische Route-66-Feeling beschert.

Weiter östlich, wo die traditionsreiche Straße ebenfalls nur noch in Fragmenten existiert, trifft man dennoch auf allerlei Historisches. Vor allem in den Städten, die einst von den unzähligen Durchreisenden lebten, pflegt man das Image bis heute. So hat Winslow mit dem Standin‘ on the Corner Park eine ausgewiesene Touristenattraktion zu bieten.

In Holbrook sind sie dagegen stolz auf das berühmte Wigwam Motel, das seine Gäste in Zimmern beherbergt, die Indianerzelten nachempfunden sind. Eine weitere traditionsreiche Unterkunft aus der Blütezeit der Route 66 ist das Blue Swallow Motel in Tucumcari, New Mexico. Aber das ist schon meilenweit außerhalb des Grand Circle.

Wigwam Motel an der Route 66
Wigwam Motel in Holbrook

Näher liegen da Ortschaften wie Gallup, Grants und die Großstadt Albuquerque, alle ebenfalls in New Mexico. Sie pflegen nach Kräften das Erbe der legendären Route 66.

Und zwischendurch kann man an so mancher Stelle so manchen dieser vielen Lost Places entdecken, an denen noch immer das pulsierende Leben von einst spürbar ist, die aber der Rückeroberung durch die Natur preisgegeben sind. Viele dieser Orte sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, aber genau das macht einen ganz besonderen Reiz aus.

Zum Beispiel am Diablo Canyon, wo die Ruinen eines ehemaligen Zoos gerade noch erkennbar sind. Oder die Twin Arrows neben einer einstigen Raststätte, die so langsam vor sich hinrosten und an denen sich unzählige Graffity-Sprayer ausgetobt haben.

Es ist die Mischung aus Nostalgie, Verfall, Bewahrung und der einmaligen Landschaft zu beiden Seiten der Straße, die die Route 66 zu einem ganz besonderen Erlebnis macht.

Highlights der Route 66 im Überblick

 

Route 66
Lost Places am Diablo Canyon
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