Mesa Verde

Die Mesa Verde, zu deutsch in etwa Grüner Tafelberg, ist ein außergewöhnlicher Ort. Er gehört nicht nur zum Weltkulturerbe, sondern ist der einzige Nationalpark der USA, der nicht zum Zweck des Naturschutzes errichtet wurde, sondern um die archäologischen Zeugnisse der Besiedlung durch die Anasazi-Stämme zu bewahren. Dieser enormen kulturhistorischen Bedeutung war man sich bereits 1906 bewusst, dem Jahr der Errichtung des Parks.

In der Mesa Verde gibt es etwa 4.000 archäologische Fundstätten, allen voran die rund 600 beeindruckenden Felsenbehausungen, die die einstigen Bewohner in Felsspalten und unter Vorsprüngen kunstvoll errichtet hatten. Die durch den Park führende Panoramastraße erschließt die wichtigsten dieser so genannten Cliff Dwellings für Besucher.

Die bekanntesten und auch am meisten besuchten sind Cliff Palace, Balcony House, Long House oder Spruce Tree House. Möchte man die Häuser betreten, muss man sich einer von einem Ranger geführten Tour anschließen.

Doch auch wer nur von den Aussichtspunkten am Scenic Drive einen Blick auf die aufwendigen Konstruktionen wirft, wird den Altvorderungen Respekt zollen.Auch und gerade so manches Cliffs Dwelling jenseits der bekanntesten Höhepunkte nötigt einem Anerkennung ab – viele Ruinen sind in schmale Felsspalten hoch über dem Abgrund eingepasst. Diese halsbrecherisch anmutenden Bauwerke erinnern irgendwie an Schwalbennester.

Wer genügend Zeit mitbringt, sollte auch den etwas ruhigeren Bereich der Whetherill Mesa im Westen des Nationalparks erkunden. Die meisten Besucher beschränken sich nämlich nur auf die Gegend der Mesa Top Ruins. Dabei weist die Wheterill Mesa weitere spannende Ruinen auf. Bereits die durchaus weite Anfahrt lohnt sich. Denn die kurvenreiche Straße ist landschaftlich sehr reizvoll.

Der Nationalpark bietet auch einige gute Wandermöglichkeiten, zum Beispiel den Petroglyph Trail, der vom Spruce Tree House zum Pictograph Point, einer archäologisch bedeutsamen Ansammlung von Petroglyphen, führt.

Die Mesa Verde erstreckt sich über 212 Quadratkilometer und ist somit etwas größer als die Stadt Hannover. Der Park wird jedes Jahr von 500.000 bis 600.000 Besuchern erkundet. Die nächstgelegenen Städte sind Cortez und Durango.