Sicher Wandern

Tipps für ein unbeschwertes Wandererlebnis

Wandern ist die wahrscheinlich beste Art, all die Ziele im Grand Circle zu erkunden. Denn die eigenen Füße hat man ja zum Glück immer dabei. Die tragen einen über ausgetretene Wege genauso gut wie über kaum benutzte Pfade. Damit jede Wanderung ein sicheres Erlebnis wird, von dem man wohlbehalten zurückkehrt, sollte man einige Verhaltensregeln beachten. 

Vieles davon scheint banal, aber die Erfahrung mit Notfällen zeigt, dass es nicht schaden kann, sich diese Tipps zu vergegenwärtigen und auch zu berücksichtigen. Zumal es einen möglicherweise auch auf Trails verschlägt, die nur selten benutzt werden.

Wandern im Grand Canyon
Wandern – die beste Art, den Grand Canyon zu erleben

Sorgfältig planen

Jede Wanderung in entlegenere Gebiete, in denen man auf sich allein gestellt ist, sollte vorher hinreichend geplant werden. Anhand von Mapping Tools oder klassischen Karten verschafft man sich einen Überblick. Davon hängt zum Beispiel ab, ob man möglicherweise zusätzliche Ausrüstung benötigt.

Eigene Kondition realistisch einschätzen

Bevor es losgeht, sollte man sich fragen, wie weit die eigenen Kräfte reichen. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Marsch im Hochsommer anstrengender ist als an einem lauen Frühlingstag. Wichtig: Der Rückweg ist normalerweise der schwierigere Part beim Wandern, für den man noch genügend Kondition übrig haben muss. Nicht selten geht es auf dem Weg zurück zudem steil bergauf. Man denke nur an die Trails im Grand Canyon.

Jemandem Bescheid sagen

Wandert man allein in eine entlegene Region, sollte man sich vorher bei jemandem abmelden und mitteilen, wohin man wandert, und sich nach der Rückkehr auch wieder zurückmelden. Das kann zum Beispiel ein Verwandter zu Hause sein oder ein Mitarbeiter der Hotelrezeption. Bleibt die Rückmeldung aus, wissen Rettungskräfte, wo sie suchen müssen, was eine Rettungsaktion erheblich beschleunigt.

Essen, Trinken, Ausrüstung

Lebenswichtig beim Wandern ist ein ausreichend großer Vorrat an Trinken und Nahrung. Damit führt man dem Körper verlorene Flüssigkeit und Elektrolyte zu. Welche Ausrüstung für eine Wanderung ggf. nötig ist, hängt von der jeweiligen Strecke ab. Immer zu empfehlen sind geeignetes Kartenmaterial, ausreichender Sonnenschutz, eine Taschenlampe und ein voll aufgeladenes Handy. Auch wenn Mobilfunkempfang in entlegenen Gebieten oft Glückssache ist, kann es im Notfall hilfreich sein.

Unnötigen Ballast vermeiden

Wer beim Wandern zu viele Kilos mitschleppt, belastet sich unnötig und verbraucht wertvolle Energie. Das gilt auch für den Vorrat an Essen und Trinken. Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel.

Passende Kleidung tragen

Die Wanderkleidung sollte passend zur Gegend und Jahreszeit gewählt werden. Sie muss Schutz vor Sonne bieten; eine Kopfbedeckung ist ebenfalls hilfreich. Dass selbst an heißen Tagen in schattigen Canyons vergleichsweise niedrige Temperaturen herrschen können, sollte man ebenso in Betracht ziehen wie den Einbruch der Dunkelheit, bevor man zurückgekehrt ist. Sobald die Sonne verschwindet, kühlt es sich rasch und merklich ab.

Festes und bequemes Schuhwerk tragen

Ganz wichtig sind Schuhe, die gut sitzen, geschlossen sind und Halt geben. Da man möglicherweise Wasser durchwatet, nimmt man besser nicht unbedingt die Lieblingsschuhe. Hauptsache, sie sind bequem. Wandern mit Flipflops ist übrigens keine so gute Idee, auch wenn man immer wieder auf Leute trifft, die so unterwegs sind. Denn damit kann man sich schmerzhafte Verletzungen zuziehen. 

Überanstrengung vermeiden, Pausen einlegen

Um sich nicht unnötig zu belasten, wählt man am besten ein Tempo zum Wandern, bei dem man ganz normal atmen kann. Beschleunigt sich die Atemfrequenz, ist man zu schnell unterwegs. Wer sich so bewegt, wie er es von Aktivitäten zu Hause gewöhnt ist, kann eigentlich nichts verkehrt machen; wandert man in großer Höhe, in der die Sauerstoffsättigung der Luft geringer ist, lässt man es am besten von vornherein ruhiger angehen.

Regelmäßige Pausen helfen dabei, die Kräfte zu schonen. Mit Trinken und Essen führt man dem Körper wieder Energie für die nächste Etappe zu.

Zeit im Blick haben

So groß die Verlockung auch ist, hinter der nächsten Biegung vielleicht noch etwas Spannenderes zu entdecken, die Zeit darf man nicht aus den Augen verlieren. Der Rückweg dauert immer länger als der Hinweg, so dass man eine Reserve einplanen und rechtzeitig umkehren sollte.

Keine Risiken eingehen

Das sollte man sich immer bewusst machen: Kein noch so spektakulär erscheinendes Selfie oder Fotomotiv ist es wert, ein Risiko für Leib und Leben einzugehen. Das ist jedoch einer der Hauptgründe, warum es immer wieder zu fatalen Zwischenfällen etwa am Grand Canyon oder dem Horseshoe Bend kommt. Aber auch sonst sollte man sich jederzeit möglicher Gefahren bewusst sein und diese meiden. So können wassergefüllte wie auch trockene Pot Holes (zum Teil trichterförmige Senken in der Erdoberfläche) zu Fallen werden.

Ruhe bewahren

Wann immer eine unerwartete Situation eintritt, ist es wichtig, ruhig und besonnen zu bleiben. Man muss sich ganz bewusst machen: In Hektik oder gar Panik zu verfallen, ändert an der Lage überhaupt nichts und verbessert sie vor allem nicht. Es ist immer eine gute Idee, sich auf Intuition und Verstand zu verlassen.

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