Vermilion Cliffs

Schon von weitem leuchten die zinnoberroten Sandsteinklippen, denen das Vermilion Cliffs National Monument seinen Namen verdankt. Es erstreckt sich über ein karges Hochplateau im Arizona Strip und ist im Süden von U.S. Highway 89A und im Norden von der Staatsgrenze zu Utah eingerahmt.

Dieses abgelegene Stück Land ist weitgehend unerschlossen und konnte seinen ursprünglichen Charakter daher bewahren. Es beherbergt bzw. grenzt an einzigartige geologische Formationen wie das Schluchtensystem von Buckskin Gulch und Paria Canyon sowie die Coyote Buttes North, deren Hauptattraktion aufgrund ihrer Wellenform auch als The Wave bekannt ist.

Letztere bietet unvergleichliche Fotomotive und ist daher ein äußerst begehrtes Ziel. Wohl auch deshalb, weil die Zahl der täglich zugelassenen Besucher extrem beschränkt ist. Doch das hat einen Grund und auch seine Berechtigung. Die feinen Sandsteinoberflächen sind zum Teil so filigran, dass sie bei leichter Berührung brechen. Große Besucherscharen würden den einzigartigen Wunderwerken der Natur nachhaltig schaden.

Wer das Glück hat, eine der von der Parkverwaltung verlosten Besuchserlaubnisse zu gewinnen, wird mit einem Erlebnis belohnt, an das man sich ein Leben lang erinnert. Auch zu ihrem geologischen Gegenstück, Coyote Buttes South, ist der Zugang stark limitiert; zudem sind sie äußerst schwer erreichbar. Wer eines der ebenfalls verlosten Permits für die Coyote Buttes South ergattern konnte, sollte sich für eine Expedition in dieses Areal eines erfahrenen Tourguides bedienen.

Gleiches gilt für das als White Pocket bekannte Gebiet, das nochmals weiter von der Außenwelt entfernt ist. Zwar gibt es hier keine behördlichen Beschränkungen, doch die Abgeschiedenheit und das unwegsame Terrain setzen enge Grenzen. Wer sich dennoch in die Wildnis hinauswagt, wie gesagt am besten in fachkundiger Begleitung, wird mit imposanten Formationen belohnt.

Wesentlich einfacher zugänglich ist dagegen Bucksin Gulch, ein beeindruckender Slot Canyon, der sich durch hoch aufragende Felswände schlängelt und das Vermilion Cliffs National Monument nach Norden hin begrenzt. Unvorstellbar, welche Kraft die hier regelmäßig hindurchschießenden Sturzfluten über Jahrmillionen haben wirken lassen und bis heute entfalten.

Von den auf diese Weise entstandenen Rundungen und Kanten mag man gar nicht genug bekommen. Hier kann man durchaus mehrere Stunden zubringen, ohne sich jemals an diesen faszinierenden Formen sattzusehen. Buckskin Gulch gilt als  eine lohnenswerte Alternative zum Antelope Canyon.

Wer das Abenteuer liebt, kann Buckskin Gulch und Paria Canyon auch auf voller Länge durchwandern. Um dieses längste System aus Slot Canyons der USA vollständig zu bewältigen, benötigt man aber neben einem Permit mehrere Tage Zeit und eine sehr gute Kondition.