Weniger planen, mehr erleben

Auch wenn's schwerfällt, weniger ist mehr

Wer eine Region mit unendlich vielen Naturwundern und Attraktionen wie den Grand Circle besucht, möchte auf einer Reise möglichst viel davon sehen und erleben. So nachvollziehbar dieser Wunsch ist, gilt auch hier im Südwesten der USA der bewährte Spruch: Weniger ist meistens mehr. Wer sich keinen straff durchorganisierten Reiseverlauf mit möglichst vielen Zielen zum Abhaken auferlegt, wird am Ende mehr erlebt haben.

 

Weniger Ziele vornehmen

 

Klar soll die Reise durch Utah und seine Nachbarn ein unvergessliches Erlebnis werden. Und weil man nicht mal eben alle paar Wochen hier vorbeischauen kann, will man möglichst viel sehen und erleben. Und was macht man da? Eine Liste mit allen Orten, die man sehen und Dingen, die man erleben möchte.

Doch je mehr man sich mit Reiseführern befasst, desto länger wird dieser Wunschzettel. Es scheint ja auch alles machbar zu sein. Schließlich hat man ein paar Wochen Zeit, und wenn die Karte vom Grand Circle so vor einem liegt und sich über etwas mehr als ein A4-Blatt erstreckt, sind die Entfernungen ja auch nicht wirklich groß. So weit so falsch.

Natürlich kann man so an die Reisevorbereitung herangehen und dies dann auch so versuchen durchzuziehen. Doch die Frage ist, ob man am Ende wirklich das Beste aus seinem Trip gemacht haben wird. Die Tage auf so einer Reise vergehen schnell, und die Entfernungen sind riesig. Wer möglichst viel von allem sehen und erleben will, taucht am Ende nirgends richtig ein und wird schließlich erschöpft nach Hause zurückkehren.

Wie sieht also die ideale Vorbereitung aus? Unbedingt zu empfehlen ist, sich auf einige wenige Ziele zu fokussieren, die man auf gar keinen Fall missen möchte, und daran die Reiseroute auszurichten. Dies gibt einem die Möglichkeit, entspannt und ohne allzu starken Zeitdruck im Nacken sich auf diese Höhepunkte einzulassen, sie zu entdecken und wahrhaftig zu erleben. Dann wird man vor Ort das Gefühl haben und hinterher sagen können: „Ich war wirklich da.“

Keine Frage, es fällt schon schwer, sich auf diese Strategie einzulassen. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, welche spannenden Ziele man damit wahrscheinlich ausklammert. Andererseits lässt sich ein USA-Trip heutzutage recht günstig absolvieren, so dass man sich andere Attraktionen für die nächste Reise aufsparen kann.

 

Weniger organisieren und flexibel sein

 

Man kennt das: Je detaillierter und ausgefeilter ein Plan ist, desto größer ist die Chance, dass man am Ende neu planen muss. Erst recht gilt das bei einer Reise, zumal wenn das Reiseziel sich über ein so riesiges Gebiet erstreckt wie den Grand Circle mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, aber auch klimatischen Herausforderungen.

Schon ein plötzlicher Erdrutsch, der eine Straße blockiert und einen möglicherweise mehrstündigen Umweg erzwingt, kann den kompletten Reiseplan ins Wanken bringen. Oder ein medizinischer Zwischenfall, der schneller eintreten kann als vermutet. Hat man sich bei einer Wanderung in der glühend heißen Wüste zu sehr verausgabt, kann dies im besten Fall zu einer ein- bis zweitägigen Zwangspause führen.

Oder an einem Wunschziel herrscht ein anhaltendes Unwetter, das einen Besuch wie geplant nicht wirklich erstrebenswert macht. In solchen Fällen ist die sorgfältige Organisation, die schließlich immer von einem optimalen Verlauf ausgeht und Unvorhergesehenes ausklammert, futsch.

Wohl dem, der lediglich eine grobe Marschrichtung vor Augen hat und das Erlebnis Grand Circle auf sich zukommen lässt. Wer nicht auf einen bestimmten Verlauf fixiert ist, wird im Zweifel auch keine Pläne über Bord werfen und gezwungenermaßen improvisieren müssen. So bleibt auch Gelegenheit, an einem Ort, in den man sich spontan verliebt hat, mehr Zeit zu verbringen als ursprünglich gedacht.

Gelingt es einem, sich frei zu machen von der Vorstellung, möglichst viel in eine Reise zu packen, und sich stattdessen auf einige persönliche Wunschziele zu konzentrieren und diese richtig auszukosten, wird man am Ende der Reise nicht nur mehr erlebt haben, sondern auch weniger gestresst nach Hause zurückkehren.

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